Ägypten – November 2009 – die Erste
Nach 29 Jahren Innereuropäischen Urlauben stand im November 2009 der erste Außereuropäische Urlaub an. Dies war auch der Beginn von jährlich stattfindenden je dreiwöchigen Auslandsaufenthalten zum Zwecke der kulturellen Weiterbildung 😉
Dies war auch der Urlaub der ersten Male für mich:
- das erste Mal fliegen und gleich kostenlos auf XXL-Sitzen Platz nehmen dürfen
- das erste Mal außerhalb Europas
- das erste Mal in einem muslimischen/arabischen Land
- das erste Mal in der Wüste
- das erste Mal in einer Pyramide
- das erste Mal auf einer Feluke
- das erste Mal Zuckerrohrsaft getrunken
- das erste Mal Dromedar geritten
- das erste Mal Tauchen
- das erste Mal Schnorcheln
Wie in den letzten Urlauben auch hatten wir auch damals die erste Unterkunft in Kairo noch zuhause reserviert. Eine Wüstentour und eine Felukenfahrt auf dem Nil waren ebenso schon gebucht. Alles andere haben wir vor Ort erledigt.
Geflogen sind wir mit Tuifly ab München, los gings am 31.10.2009. Da ich bisher auf die Beförderungsmittel der Deutschen Bahn sowie diverser Autos vertraut habe gabs diesmal ein neuartiges Verkehrsmittel zum ausprobieren – das Flugzeug. Wirklich aufgeregt war ich vorher glaub ich nicht, fands nur sehr interessant. Ich durfte am Fenster Platz nehmen, was bei den beiden Flügen, nach Ägypten und zurück, leider nicht so viel gebracht hat, da wir um 23 Uhr bzw. um 2 Uhr nachts gestartet sind. Bei einer Flugdauer von rund dreieinhalb Stunden zu winterlichen Nachtverhältnissen sieht man da net wirklich was, abgesehen von den Lichtern einiger Städte.
Die Ankunft am Flughafen in Kairo gestaltete sich erwartungsgemäß ungewohnt. Kaum hatte man das klimatisierte Flugzeug verlassen kroch der muffig, feuchtwarme Duft einer anderen Welt in die Nase. Vom Flugzeug aus gings durch die Fluggastbrücke zum Flughafen, dort angekommen musste ich dann erstmal einem dringenden Bedürfniss nachkommen. Hier kam nun auch der erste „Schock“ die Toiletten waren gelinde gesagt unterirdisch, dreckig, schäbig, stinkig, jedoch nicht wirklich überraschend.Interessant finde ich immerwieder das man sich bei Urlauben in fremden Ländern doch immer sehr rasch an die örtlichen Gegebenheiten anpasst. Nachdem wir die Passkontrolle erfolgreich durchlaufen hatten, wechselten wir erstmal etwas Geld. Mit der ersten Unterkunft in Kairo hatten wir ausgemacht das wir am Flughafen abgeholt werden, was in Anbetracht der Zeit eine angenehme Lösung war. Mit einem Auto der Golfklasse ging es dann in die schwülwarme Kairoer Innenstadt. Erst vorbei an mit hohen Zäunen umgebenen Prachthotelbauten, vorbei an den ersten Eselskarren auf der zweispurigen Fahrbahn. Je länger wir fuhren desto runtergekommener wurden die Häuser. Schock Nr.2 folgte zugleich da wir mitten im bis dahin heruntergekommensten Viertel durch das wir gefahren waren gehalten haben und der Fahrer uns mitteilte das wir angekommen wären. Wir hatten für die ersten beiden Nächte im African House Hostel ein Doppelzimmer mit Bad gebucht. Dieses lag in einem älteren Gebäude im 4. und 5. Stockwerk. Da wir ziemlich viel Gepäck dabei hatten, nahmen wir den Aufzug, das dieser rein optisch einen misserablen Eindruck machte fiel uns zu dieser nachtschlafenden Zeit nicht wirklich auf. Wir wurden sehr freundlich vom Herren am Empfang begrüßt und uns wurde gleich unser Zimmer gezeigt. Dies ging glücklicherweise zu einer weniger befahrenen Straße und war dementsprechend etwas ruhiger. Geschafft und müde fielen wir auf unser Bett und schliefen bis zum nächsten morgen.
Nach der ersten ägyptischen Nahrungsaufnahme, Tee, helle süße Brötchen und ein wenig Marmalade gingen wir bewaffnet mit unseren Kameras inkl. GPS Tagger, Rucksäcken und unserem Lonely Planet sowie dem Reise Know-How Reiseführer auf Erkundungstour durch Kairo. Auf den Straßen herschte schon reges treiben. Richtig wohl hab ich mich jedoch wie noch öfters während dieses Urlaubes nicht gefühlt. Genau kann ich dies nicht beschreiben, aber es war nicht das schönste Gefühl das man in einem Urlaub haben kann. Beim schlendern durch die Kairoer Innenstadt fühlte man sich wie auf einem anderen Planeten, diese schwül warme muffige Luft, die teils sehr kitschig dekorierten Schaufenster der Läden. Die Düfte der Restaurants und Straßenverkäufer, alles war neu. Durch meine Größe von 1,93m wurde man doch das ein und andere Mal begutachtet. Nach einer Weile des erkundens fanden wir uns in der nähe des Tahir Platzes (Ort der kürzlich stattgefundenen Revolution) auf dem Gelände des Ägyptischen Museums ein. Nach einer kurzen Pause vor dem Museum erkundeten wir das nicht sehr aufgeräumt wirkende Museum. Wahnsinnig viele Exponate teils in Gruppen zusammengestellt erschlugen einen mit purer Masse an verschiedensten Stücken. Lediglich der separat zu erwerbende Eintritt zum Grabschatz von Tutenchamun sowie der Mumien führte in aufgeräumtere Bereiche. Dort war die Totenmaske von Tutenchamun zu sehen und viele andere beeindruckende Stücke. Die Mumien waren in zwei abgegrenzten Bereichen untergebracht, sie lagen jede in ihre eigenen Glassarkopharg auf einem Steinsockel ruhend. Es war schon beeindruckend wie gut die Mumien trotz ihres Alters erhalten waren. Die beiden Räume waren auch die kühlsten im ganzen Museum. Die Erkundungstour durch das Museum dauerte rund 2h. Im Anschluss an den Museumsbesuch stand noch ein kleiner Spaziergang am Rande des Nils auf dem Programm. Nach dem Abendessen in einem ägyptischen Schnellrestaurant gings zurück in die Unterkunft.
…weiteres folgt
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