Namibia – die zweite
Leider ist die Internetverbindung hier in Namibia doch nicht so gut wie am Anfang erhofft. Deshalb diesmal etwas länger wenn auch nicht vollständig.
07.10. Lake Oanob – Kalahari Anib Lodge
Die erste Nacht im Camper – zu Beginn sehr warm, in der Mitte dann frisch und letztlich zu viel Gewicht (mein eigenes) auf einer zu dünnen Matratze. Resümee – ich hoffe die nächste Nacht wird besser. Der Plan früh ins Bett zu gehen gelingt durch die durchaus noch vorhandene Restmüdigkeit der Flugnacht. Also um zehn ins Bett, früh morgens gegen sieben durch die ersten Sonnenstrahlen wieder geweckt. Jeder der schon mal zelten war kennt es bestimmt, sobald die Sonne scheint, auch nach einer kühlen Nacht, ist das Zelt in null Komma nix aufgeheizt. Nach dem Frühstück mit tollem Ausblick auf den Lake Oanob geht’s ans zusammenpacken des Zeltes, die erste Herausforderung des Tages. Der Klappmechanismus funktioniert gut, nur muss man hier schon ein wenig darauf aufpassen, dass die Seitenwände schön nach innen gestopft werden. Alles aber eigentlich kein allzu großes Problem. Nachdem alles wieder im Auto verstaut war gings auch schon los Richtung Kalahari Anib Lodge. Die Strecke war mit ca. 200 km eine der kürzeren im Urlaub. Laut Reiseführer sind in Namibia eigentlich nur die B-Straßen geteert, A-Straßen gibt es keine. Wir waren sehr positiv überrascht als wir auf die C-Straße Richtung unserer Unterkunft abbogen und diese die komplette Strecke geteert war.
An der Lodge empfing uns ein freundlicher Pförtner und wies uns an der Sandpiste ca. 3km zu folgen, am Ende auf der linken Seite wäre dann die Rezeption. Auf dem Weg dorthin sahen wir bereits eine Oryx Antilope (sehr leckeres Fleisch – mehr dazu später), Springböcke und einige andere Tiere. An der Rezeption wurden wir bereits mit zwei Gläsern Saft empfangen und uns wurde der Campingplatz zugewiesen (einer von dreien). Wir entschlossen uns gleich noch die Sundowner-Tour um 16:30 Uhr mit zu buchen. Zum eigenen Campingplatz gehörte diesmal ein kleines Häuschen mit Sitzgelegenheit, Dusche, Toilette und separatem Waschbecken. Der Abstand zum nächsten Platz war doch beachtlich. Melanie wollte dann noch eine kleine „Wanderrunde“ machen. Hier standen mehrere Varianten zur Auswahl, 5.3, 7.4 und eine ca. 10km lange. Wir stiefelten mit der Sonne im Zenit los. Bewaffnet mit unseren Kameras, einem Sonnenhut, Sonnencreme und zwei Flaschen Wasser. Bereits auf den ersten Metern liefen uns viele Tiere vor die Linse, Springböcke en mas, Oryx Antilopen, Gnus, Erdmännchen und einiges mehr. Ein Stachel eines Warzenschweins lag auf auf dem Weg. Bei der Abzweigung für den kurzen Weg wurde trotz der Hitze der längere, etwas über 7km lange Weg eingeschlagen. Hier durchquerten wir noch ein Flussbett (wie so oft in Namibia ohne Wasser), apropos Wasser, unsere Vorräte hielten auch nur noch auf Grund von Rationierungen der getrunkenen Wassermengen. Gegen 15:30 Uhr erreichten wir geschafft unseren Zeltplatz. Nach einer kurzen Verschnaufpause, dem Versuch die Dehydrierung abzubauen und einem Wechsel der Klamotten gings auch schon los in Richtung Sundowner-Tour. Gefahren sind wir mit ‘nem Toyota Hilux der auf seiner Pritsche ein nach hinten ansteigendes Gestell mit Sitzbänken hatte, das bis zu neun Personen aufnehmen konnte. Pünktlich starteten wir mit fünf weiteren Personen in der ersten Reihe sitzend (wurde vom Fahrer empfohlen) zur Rundfahrt. Den ersten Teil des Weges kannten wir bereits von der hitzigen Mittagsmördertour, da allerdings auch mit mehr Tieren. Neu hinzugekommen sind während unserer Fahrt durch den Park Strauße, Kudus, Zebras, Giraffen, Steinböcke – die aber nix mit dem in Europa heimischen zu tun haben und die kleinsten Böcke in Namibia sind. Ohne Hörner und auch optisch kaum mit unseren zu verwechseln. Unser Führer John war sehr engagiert und beeindruckte mit seinem Wissen, während der Tour hatten wir viele Ah-ha Erlebnisse. Kurz vor Ankunft an der Sundowner Düne besuchten wir noch ein verlassenes Straußennest. An der Sundowner Düne angekommen wurde in Windeseile eine kleine „Bar“ mit allerlei Getränken aufgebaut. Für uns gab’s Cola, Bier und noch ein Gin-Tonic, eigentlich ein Gin mit einem Hauch Tonic. Hier durften wir einem schönen Sonnenuntergang beiwohnen. Nachdem die Sonne untergegangen war gings zurück zur Unterkunft. Auf dem Weg dorthin bekamen wir noch eine Lehrstunde in Sachen Astronomie und Informationen darüber, was das Kreuz des Südens so besonders macht, von John. Netterweise wurden wir von John dann noch auf unseren ca. 200m von der Lodge entfernten Campingplatz gebracht. Rund um die Lodge sind wir im Dunkeln auch noch auf viele Tiere gestoßen. Am Campingplatz angekommen, bot uns John noch an das wir gerne noch etwas von den übrig gebliebenen Getränken haben dürfte, was wir natürlich nicht ablehnten und uns noch zwei Bier gönnten. Da wir uns gegen das abendliche Drei-Gänge Menü von der Lodge entschieden hatten, ging es jetzt noch ans kochen. Da mit einem Gaskocher wenig parallel gekocht werden kann entschieden wir uns für Nudeln mit Tomatensoße. Die auch recht fix fertig waren. Die Viele Sonne an dem Tag bekam uns beiden an diesem Tag leider nicht so gut, vor dem ins Bett gehen gab es für jeden noch eine Paracetamol als Betthupferl J
8.10. Kalahari Anib Lodge – Quivertree Forest – Giants Playground
Die zweite Nacht im Camper war für mich leider nicht wirklich besser als die erste. Melanie hingegen schlief sehr gut – vielleicht sind ja bei mir aller guten Dinge drei. Auf dem Weg zum Köcherbaumwald (Quivertree) gings noch kurz zum der Kalahari Anib Lodge nahegelegenen Hardap Damm Stausee, im Reiseführer wurde beschrieben das es hier Flamingos und Pelikane zu sehen gäbe. Außer einer kleinen Kolonie Pelikane die jedoch sehr weit entfernt war gab es Vogeltechnisch nur sehr wenig zu sehen. Die alte Hotelanlage, die angeblich 2013 wiedereröffnet werden sollte sah auch sehr schäbig und überhaupt nicht betriebsbereit aus. Nach diesem kurzen Abstecher gings weiter Richtung Mariental und letztlich zum Köcherbaumwald.
Die Herrschaften die die Zimmer, spacigen Wohnsilos und den Campingplatz betreiben waren irgendwie seltsam und wenig herzlich (so wie wir das bisher überall erlebt hatten). Nach einer kurzen Sondierung des Campingplatzes entschieden wir uns die Mittägliche Hitze für ein abspacken am „Pool“ (eher einem kleinen Wasserbassin) zu nutzen. Gegen 15:30 Uhr machten wir uns Richtung Giants Playground auf. Dies sind Steinhäufungen die in Teils unwirklichen Anhäufungen aufeinanderliegen, der Sage nach soll dies entstanden sein als die Kinder der Riesen mit den Steinen gespielt haben. Die Information dass die Ausschilderung des Rundweges nur sehr dürftig ist, können wir nach einem Unfreiwilligen Abstecher in die falsche Richtung, Bedingungslos zustimmen. Bei einigen Steinansammlungen kam bei uns aber schon die Frage auf ob denn hier auch wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen ist, oder ob doch an der ein oder anderen Stelle von Hand nachgeholfen wurde, damit es so aussieht wie es nun mal aussieht. Am Köcherbaumwald angekommen (der Parkplatz direkt daneben ist gleichzeitig auch der Campingplatz, entschieden wir uns nach einiger Zeit für einen Platz zum Abstellen unseres Autos. Nach einer weiteren kurzen Erholungsphase ging es zum Sonnenuntergang wieder in den Köcherbaumwald. Zum Abendessen gab es die Reste von den Nudeln vom Vorabend.
9.10. Quivertree Forest – Canyon Roadhouse – Fish River Canyon
Da wir an diesem Tage eine etwas längere Strecke vor uns hatten, beeilten wir uns nach dem Aufstehen mit dem losfahren. Auch in der dritten Nacht in Folge schlief ich nur bescheiden – ich bin halt zu alt für den Scheiß (im Zelt schlafen meine ich). Nach einem kurze Abstecher zum Naute Damm, gab dort net wirklich was zu sehen, obwohl hier abermals Flamingos versprochen wurden, gings weiter zum Canyon Roadhouse. Auf den nun immer häufiger zu befahrenden Sand- bzw. Schotterpisten lässt sich teils recht gut die zulässige Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h fahren, da die Pisten, ebenso wie die Teerstraßen bisher in einem sehr guten Zustand sind. Das Canyon Roadhouse ist ein sehr hübsch gestaltetes Guesthouse, hier gönnten wir uns das erste Mal in Namibia ein ordentliches Zimmer. Auf dem ganzen Gelände des Roadhouse stehen alte verrostete bzw. vergammelte amerikanische Autos herum. Auch im Restaurantbereich stehen diese kreuz und quer. Das ganze Ambiente ist sehr stimmig gewesen. Da wir dort nur eine Nacht gebucht hatte, aber unbedingt den Fish River Canyon besichtigen wollten, gings auch gleich weiter dorthin. Er ist der zweitgrößte Canyon der Welt. Die Reiseführer schrieben das er wohl recht unspektakulär wäre wenn man denn den Grand Canyon kenne. Für uns war er aber sehr beeindruckend, in Natura hatte ich solche Ausmaße für einen Graben noch nicht gesehen. Am Canyon gab es mehrere Aussichtspunkte die zumeist direkt mit dem Auto zu erreichen waren oder mit dem Auto und einem kleinen Fußweg. An einem der Punkte trafen wir ein Pärchen aus Essen das wir bereits in der Kalahari Anib Lodge kennen gelernt hatten. Für den am weitesten entfernten Aussichtspunkt wurden wir vorgewarnt das dieser nur mit 4×4 Fahrzeugen zu erreichen sei. Auch einige andere Wege hätten diese Einschränkung durchaus verdient. Wir entschieden uns dennoch die laut Plan angegebenen 12km zu fahren. Die ersten sechs Kilometer liefen besser als einige der anderen Wege. Zirka bei km sieben wurde es dann doch das erste Mal haarig. Es ging gar nicht mal so steil bergab, jedoch waren erhebliche Schlaglöcher im Weg vorhanden, und die noch dort liegenden Steine waren alle recht lose aufeinander. Bei der Abfahrt kam ich dann doch schon ein wenig ins Schwitzen, hab es aber ohne größere Problem bzw. das Auto auch nur irgendwie zu beschädigen geschafft dort hinunter zu kommen. Irgendwie freute ich mich nicht so richtig auf die Rückfahrt. Der eigentliche Aussichtspunkt war leider die Mühe nicht wert dorthin zu kommen. Allerdings hielten wir auf dem Weg zurück noch ein-/zweimal die mit einem tollen Blick zu entschädigen wussten. An der einen markanten Stelle gab es aufwärts, dank Allradantrieb und Geländeuntersetzung keine größeren Probleme.
Am Abend sind wir dann im Roadhouse essen gegangen. Für Melanie gab’s ihr erstes Oryx Steak medium und für mich gab es meinen ersten mit Speck gefüllten Springbock, ebenfalls medium, sowie Pommes und Gemüse. Geschmacklich war beides ebenso wie zubereitungstechnisch hervorragend. Aus der Marula Frucht wird in Namibia eine Art Baileys gemacht. Schmeckt im Prinzip genauso. Zum Nachtisch gönnten wir uns zusammen noch ein Stückchen Marula Käsekuchen. Soweit ich das sagen kann war es ein relativ normaler, wenn auch sehr leckerer Käsekuchen mit Marula Likör übergossen. Zum Ende des Tages ging es in das erste Richtige Bett in Namibia.
10.10. Canyon Roadhouse – Klein Aus
Nach einem kleinen großen Frühstück ging es mit der längsten Strecke bisher los Richtung Klein Aus. Noch in der Nähe des Fish River Canyon standen auf einer Anhöhe vor uns Bergzebras auf der Straße. Für die Strecke zur nächsten Unterkunft wählten wir einen kleinen Umweg, der uns bis an die Grenze nach Südafrika führte und ein ganzes Stück am Oranje Fluss entlang ging. Die Strecke am Oranje war größtenteils wieder eine Piste, diesmal allerdings etwas anspruchsvoller als bisher, da sie nicht kerzengerade verlief sondern teils sehr kurvig, teils sehr schmal und dann auch noch beides zusammen war. Landschaftlich war es eine der schönsten Straßen bisher. Wie auf fast allen anderen Straßen auch, war hier allerdings nicht allzu viel los. Ich denke man kann alle Fahrzeuge die wir auf der rund hundert Kilometer langen Strecke gesehen haben an ein bis zwei Händen abzählen. Nach einem kleinen Schock – ich hatte meinen Internationalen Führerschein bei der Kontrolle beim Verlassen des Nationalparks nicht gefunden ging es weiter Richtung Klein aus. Dort hatten wir einen Campingplatz vorgebucht, nur leider vom 11.10. auf den 12.10. Glücklicherweise bekamen wir jedoch noch einen vorhandenen Ersatzcampingplatz ohne Windschutz, Strom und Sitzgelegenheiten. Da wir hier erst um 17 Uhr ankamen machten wir uns nur zu einer kleinen Entdeckungstour (ca. 4km) auf. Das Essen nahmen wir dieses Mal im Restaurant zu uns, es gab ein vier Gänge Menü mit Gurken-Curry-Suppe, dem obligatorischen Brot mit Butter sowie ein Buffet u.a. mit gegrillter Oryx Antilope. Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten gings zurück zum zwei Kilometer entfernt gelegenen Campingplatz. Dort erwartete uns bei unseren Campingstühlen bereits ein Kudu und guggte recht komisch bis es im Gebüsch, leicht verschreckt verschwand. In der Dunkelheit hatten wir das Zelt, dank seiner geschickten Konstruktionsweise schnell aufgebaut.
11.10. Klein Aus – Lüderitz
Nach einem kurzen Frühstück – ich hab nur so lala geschlafen, erkundeten wir noch eine Weile die Umgebung. Auf dem Weg nach Lüderitz stand plötzlich ein Strauß mitten auf der Straße. Diesen konnten wir gemütlich Fotografieren bevor es weiterging. In Lüderitz angekommen suchten wir die erste Herberge auf, diese entsprach aber leider nicht ganz dem was wir uns vorgestellt hatten. Weshalb wir uns auf den Weg zu einer zweiten von den Reiseführern empfohlenen Unterkunft aufmachten. Der Waterkant. Diese wird geführt von einem älteren, sehr netten Ehepaar die sehr gut deutsch sprechen. Beim Herren dachten wir zuerst das er in Bremen oder Hamburg aufgewachsen sei was er jedoch verneinte und uns erzählte das er gebürtiger Lüderitzer ist, lediglich seine Frau wohnt erst seit 49 Jahren in Namibia. Die Fahrt von Klein Aus nach Lüderitz waren nur knapp 120km sodass wir gegen Mittag in Lüderitz ankamen. Einen Richtigen Plan hatten wir nicht für den verbleibenden Tag. Nach einer kurzen Erholungsphase gings dann auf Lüderitz unsicher zu machen. Die Ortschaft ist mit 13000 Einwohnern, eine der größeren Namibias, war sehr überschaubar von der Größe. Die größeren Sehenswürdigkeiten besuchten wir, das Lüderitzer Museum war sehr Interessant, hier gab es einiges über die Diamantengeschichte Lüderitz zu erfahren. Zwischendurch genossen wir eine Tasse Kaffee, Waffeln und Pfannkuchen, ich hatte noch kurz überlegt ob ich eine Schwarzwälder-Kirsch-Torte essen möchte, nur war die höher wie breit und so viel Hunger hatte ich dann auch nicht. Zum Ende unseres Rundganges besuchten wir noch Shark Island, eine kleine Landzunge mit Leuchtturm, Campingplatz und Lüderitz Denkmal. Der Wind blies dort schon ziemlich kräftig. Fürs Abendessen entschieden wir uns dem Rat des Herbergsvaters nachzukommen und ins Restaurant Pinguin im Hotel Nest zu gehen. Melanie hatte hier einen Kingklip (scheinbar ein Fisch) und ich gönnte mir ein kleines Rumpsteak. Das Rumpsteak war sehr lecker.
12.10. Lüderitz
Für den heutigen Tag hatten wir zwei Sachen gebucht. Zum einen die Bootsfahrt zur Insel Halifax, zum anderen ein Besuch des verlassenen Diamantenstädtchens Kohlmannskuppe. Das Zweimaster Motorsegelboot legte nahezu pünktlich um acht Uhr morgens ab. Der Anfang verlief noch ziemlich gemächlich, was sich aber rasch ändern sollte. Unser zuerst gewählter Platz stellte sich ziemlich schnell als an diesem Tag schlechtmöglichster heraus. Mit den ersten drei Wellen waren wir auch schon Oberschenkelabwärts durchnässt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich meine Kamera nur unter dem Friesennerz und nicht in der Tasche mit dem Regenschutz, hatte da durchaus etwas Angst um das gute Stück. An der Insel Halifax angekommen, nach ca. einer Stunde Fahrt, konnten wir dann die dort ansässige Pinguinkollonie begutachten. Auf dem Weg zurück gab’s dann Robben zu sehen, außerdem schwommen einige Delphine eine Zeit lang neben unserem Schiff. Da die Führung in Kohlmannskuppe bereits um elf begann, wir um zehn nach zehn mit dem Schiff wieder anlegten, mussten wir uns doch ein wenig beeilen die nassen gegen trockene Klamotten auszutauschen. Die Steife Briese die für unsere nassen Sachen gesorgt hatte, war nicht nur auf der See zu spüren. In Kohlmannskoppe ging dann gleich die Führung los. Wir hatten einen netten deutschsprachigen Führer der uns durch einige wichtige Gebäude führte, die teils noch sehr gut erhalten waren. Der letzte Einwohner hat Kohlmannskoppe Mitte des letzten Jahrhunderts verlassen. Seither verfallen und versanden die Gebäude zusehends. Es wirkt teils so als ob man die Stadt Hals über Kopf verlassen hat, da viele Räume aussehen als ob sie noch bis vor kurzem in Betrieb gewesen sein könnten. Nach der Führung hatten wir noch eine Stunde Zeit uns die umliegenden Gebäude anzusehen. Dies war wahnsinnig interessant, leider wurde der Wind immer stärker und blies uns den Sand immer kräftiger ins Gesicht. Kurz vor eins wurden wir dann gebeten das Gelände zu verlassen. Kohlmannskuppe liegt auch heute noch im Sperrgebiet für die Diamantengewinnung, ohne Erlaubnis darf man diese nicht betreten. Zur Blütezeit von Kohlmannskuppe robbten die Arbeiter bäuchlings durch den Sand und sammelten die Diamanten auf. Durch den mittlerweile zum Sandsturm angewachsenen Wind war alles in ein diffuses Hellbraun getaucht. Am Nachmittag unternahmen wir noch eine kleine Buchtenrundfahrt. Hier besuchten wir eine Walfangstationsruine sowie den Diaz Point, ganz in der Nähe der Insel Halifax. Am Diazkreuz blies so ein starker Wind das man sich regelrecht in ihn legen konnte. Nach einer kurzen Kaffeepause mit einem Stück Schokoladenkuchen gings dann wieder zurück Richtung Herberge. Am Abend waren wir noch im Richies essen, Melanie Filet- ich Rumpsteak, leider war diesmal meines keine gute Wahl.
13.10. Lüderitz – Tirasberge
Nach einer weiteren Nacht in einem richtigen Bett, gings ans Zusammenpacken. Es ging weiter in die ca. 280km entfernten Tirasberge, auf halbem Weg in die Sossusvlei. Die Straße, diesmal wieder fast nur Schotter- und Sandpisten aber von schlechter Qualität, führte durch malerische Landschaften. Der Campingplatz an dem wir diese Nacht zelteten lag ein ganzes Stück abseits von der eigentlichen Unterkunft. Zum Zeitpunkt unserer Ankunft hatten wir die Freie Auswahl, die Wahl die wir für die ersten paar Stunden gewählt hatten, gefiel uns dann aber ziemlich schnell nicht mehr, da hier eine Heerschar von Raupen unterwegs war, wie sich raustellen sollte war dies an allen Plätzen so. Wir grillten das erste Mal seit dem wir hier sind. Es gab – wie sollte es auch anders sein – Rindersteak – nur leider war auch dieses wieder ziemlich durchzogen. Nach einem windstillen Abendessen ging es nach einem kleinen Lagerfeuer ab in die Heia. An schlafen war aber bis zwölf nicht zu denken. Unser Zelt machte uns unmissverständlich klar, hier wird nicht geschlafen. Der Übeltäter war letztlich das Überzelt das als Regenschutz fungiert. Innerhalb kurzer Zeit war dies jedoch demontiert und im Auto verstaut. Da der Wind jedoch weiterhin unentwegt stark blies konnte ich weiterhin nicht richtig schlafen.
14.10. Tirasberge – Hauchab Fontain Camping
Obwohl wir zwei Nächte in den Tirasbergen gebucht hatten, entschlossen wir uns schon Richtung Sossusvlei weiter zu fahren. Die Straßen waren abermals ziemlich miserabel, was die über 200km nicht sehr angenehm machte. Unsere erste Wahl bei den Unterkünften, ließen wir wegen Nichtgefallen links liegen und fuhren weitere 20km in die eigentlich falsche Richtung (weg von der Sossusvlei). Hier erreichten wir einen sehr süß gemachten Campingplatz, der in natürlichen Becken ein glasklares Baden ermöglichte. Es gab heute Abend abermals Nudeln, Fleisch zu kaufen hatten wir hier irgendwie nicht geschafft. Auch heute verbrachten wir bei einem immer voller werdenden Mond einen lauen Abend am Lagerfeuer. Allerdings zogs uns gegen neun auch schon ins Bett.
15.10. Hauchab Fontain Camping – Sossusvlei
Da wir ja am Vorabend zeitig zu Bette gegangen sind waren wir beide bereits vor Sonnenaufgang gegen sechs Uhr wach. Melanie ist nach einer relativ kurzen Zeit dann aufgestanden. Ich blieb noch ne halbe Stunde liegen und anschließend gings ans zusammenpacken. Der Campingplatz liegt ungefähr 60km vom Eingang in die Sossusvlei entfernt. Da hier relativ gute Straßenbeläge vorhanden waren ging dies dann auch recht fix. Am Eingang tankten wir unser sprittfressendes Monstrum zum wiederholten Male auf. Diesmal gingen rund 65 Liter in den 145 Liter Tank. Mit den 65 Litern kamen wir 500-600 km weit.
Wir fuhren als erstes zur Unterkunft für diese Nacht, ich glaube die teuerste Unterkunft unserer beiden Leben. Dafür bekamen wir allerdings ein Holzhüttchen mit einem riesigen Schlafzimmer, Blick auf die Sanddünen. Dusche und Klo mit Aussicht. Bilder folgen, einfach traumhaft dieses Hüttchen. Mal sehen wie das Abendessen wird. Nachdem wir die Unterkunft aufsuchten und uns anmeldeten gings nochmal los in den Sessriem Canyon, ein ca. 50m tiefer Graben der aktuell kein Wasser führt und das letzte Mal 2006 so viel Wasser führte dass das Wasser sogar bis ins Sossusvlei vordrang. Nach dem Canyon gings noch zu Elim Düne, geschickter Weise waren wir hier wieder genau zur Mittagszeit, was den Aufstieg beschwerlich und besonders schweißtreibend machte. Nach diesem kurzen Abstecher entschlossen wir uns zurück in die Lodge zu fahren, das Hüttchen zu beziehen und uns noch kurz am Pool die Sonne auf den dicken Bauch scheinen zu lassen. Durch die exponierte Lage der Lodge im Nationalpark, hinter dem zweiten Tor, konnten wir den Park quasi ohne Zeitbeschränkung besuchen. Alle anderen Touristen mussten spätestens zum Sonnenuntergang am Tor sein. Das Tor ist jedoch rund 60km vom 2×4 Parkplatz für die Dünenlandschaft der Sossusvlei entfernt.
Durch unseren kleinen Poolstop kamen wir dann gegen halb vier bei unserer Lodge los. Von hier aus waren es ca. 55km bis zum 2×4 Parkplatz der Sossusvlei. Auf dem Weg dorthin liefen uns wieder ein paar Springböcke über den Weg. Wegen der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km, trotz Teerstraße (in Namibia ist hier außer Orts meist 120 erlaubt) kamen wir ca. eine Stunde nach Abfahrt am 2×4 Parkplatz an. Hier ließ ich entsprechend Luft von den Reifen ab, da beim Fahren auf Sand ein Reifendruck von 1,4 Bar im Reifen sein sollte. Nun noch den 4×4 Wählhebel umgelegt und los gings in die Offroad Sandpiste. Diese ist, berechtigter Weise, nur für 4×4 Fahrzeuge freigegeben. Für alle die kein solches Auto haben gibt es noch Shuttle Services um die ca. 5km lange Strecke zu überwinden. Gegen 16:45 Uhr erreichten wir den Parkplatz fürs Deadvlei. Die Wasserzufuhr für dieses Vlei wurde vor langer Zeit durch eine Sanddüne abgeschnitten, die dort stehenden Bäume starben somit ab und verrotten zusehends. Auf dem Weg zum Vlei, ca. 1,1km kamen uns einige Touristen entgegen, die uns darauf aufmerksam machten das man langsam gehen müsse, da die Tore in etwas mehr als einer Stunde schließen würden. Nach einem kurzen Fußmarsch von etwa 20min sind wir am Anfang des Deadvlei angekommen. Der erste Eindruck war, ist ja gar nicht mal so Beeindruckend wie auf vielen bereits gesehenen Bildern. Je näher man kam, desto geringer wurde die anfängliche Skepsis über die Besonderheit dieses Gebietes und schlug in vollendete Begeisterung um. Da es nicht mehr allzu weit bis zum Sonnenuntergang war zauberte die Sonne tolle Schatten der Bäume auf den Salzboden. Die Kombination aus dem weißlichen Boden, den roten Dünen sowie des blauen, teils weiß gefleckten Himmels war einfach nur schön. Die Zeit bis zum Sonnenuntergang verging wie im Flug. Eigentlich dachten wir uns, wir könnten ja jetzt auch noch das ganze Vlei durchlaufen und anschließend den Sonnenuntergang ansehen. Wie sich einige Tage später rausstellen sollte war es eine gute Idee dies nicht zu tun. Der Sonnenuntergang war schön, allerdings ging die Sonne für uns hinter einer Düne unter. Da ich zumindest die 4×4 Strecke noch vor der absoluten Dunkelheit durchqueren wollte trieb ich das etwas schnellere Laufen voran. Glücklicherweise funktionierte der Plan gerade noch. Die restlichen 55km bis zur Unterkunft ließen sich auch bei Dunkelheit ganz gut fahren. Autos fuhren außer uns um diese Zeit aber keine mehr im Park umher. Wir wunderten uns schon wo denn die anderen Gäste geblieben sind, die die Sundowner Tour gebucht hatten, da wir zu diesem Zeitpunkt noch davon ausgingen, das diese auch in die Sossusvlei gefahren wären. Kurz vor der Unterkunft lief uns noch ein Warzenschwein vor die Nase, das erste das wir in freier Wildbahn gesehen haben. Am Parkplatz der Lodge kam uns bereits der Abholservice entgegen, die Lodge lag hangaufwärts, ca. 500m vom Parkplatz entfernt. Er begrüßte uns freundlich und erzählte, das er bereits in der Lodge Bescheid gegeben hätte, da der weiße Nissan mit Dachzelt noch nicht wieder angekommen sei, und der sich schon Sorgen gemacht hatte, das wir irgendwo im Sand stecken geblieben wären.
Ohne in unser für diese Nacht gemietetes Häuschen aufzusuchen, gingen wir direkt zum Essen. Wir wurden auch hier sehr freundlich empfangen, und zu einem Tisch auf der Veranda begleitet. Heute gab es ein vier Gänge Menü, Angefangen mit einer Suppe die ich nicht genau zuordnen konnte, einem leckeren Cesar Salat, Springbock auf Kuskus sowie einer Gemüsevariation. Zum Nachtisch gab’s eine schwarze Schokomousse. Alles in allem sehr lecker. Nach zwei Gläsern Wein, ein wenig Lästern über andere Gäste gings dann, viel zu spät ins Bett (ca. 23:30 Uhr)
16.10. Sossusvlei
Der Wecker klingelte um vier Uhr, wir wollten heute zum Sonnenaufgang in der Sossusvlei verweilen. Am Vorabend wurden wir darüber informiert das wir am Morgen ab ca. 4:30 Uhr unser Frühstückspaket sowie nen Kaffee im Restaurant abholen können. Gegen 4:45 Uhr schlugen wir im Restaurant auf, alles war recht dunkel, aber man sah gleich die gepackten Frühstückspakete in der Mitte des Raumes auf einem Tisch stehen. Ich fragte noch kurz den Guide der geführten Tour, ob ich beim 4×4 Abschnitt der Straße hinter ihm im Dunkeln her fahren dürfe, da es sonst schon nicht ganz einfach werden würde, den richtigen Weg bei der Dunkelheit zu finden. Da wir dann nach etwas verräumen unserer Sachen im Auto, schon fertig waren bevor die geführte Tour losfuhr, beschlossen wir einfach schonmal vor zu fahren, und zur Not am 2×4 Parkplatz zu warten. Soweit kam es jedoch gar nicht, nach gut 40 gefahrenen Kilometern überholte uns der Tour Wagen. Wir schlossen auf, leider gings nun mit ca. 100km/h bei eigentlich erlaubten 60km/h durch die Nacht. Das hinterherfahren auf der 4×4 Strecke erwies sich als sinnvolle Lösung. Die geführte Tour, wie auch die anderen Autos die mit hinter gefahren sind, blieben am Parkplatz zum Deadvlei stehen, wir wollten aber ans Ende der Sossusvlei. Der Wolkenhimmel versprach nicht den schönsten Sonnenuntergang. Also raus aus dem Auto und hoch auf die erste Düne, nach vielleicht der Hälfte der Strecke setzten wir uns auf den Kamm, weiterhin ohne weitere Besucher des Vlei weit und breit. Wie bereits erwartet zeigten sich nur sehr zögerlich Sonnenstrahlen am Himmel. Nach einer Weile kamen dann doch noch zwei Touristen hinzu. Nach einer weiteren kleinen Pause gings dann in eine der vielen Salzpfannen. Dort sahen wir in etwas Entfernung einen Oryx. Da ich ihn von etwas näher fotografieren wollte ging ich quasi auf die Pirsch. Im Endeffekt kam ich bis auf ca. fünf Meter an ihn heran und konnte einige Bilder schießen bevor er sich aus dem Staub machte. Da wir bereits gegen sechs Uhr in der Sossusvlei waren, diese nicht übermäßig riesig ist, fuhren wir gegen 10 Uhr am 4×4 Parkplatz los. Es ist teils schon erschreckend, wie schnell auch die Touristen durch den Sand prügeln, ohne Rücksicht auf Verluste. Und das obwohl du beim Sand nicht wirklich sagen kannst das du dahin fährst wo du gerne hinmöchtest.
Auf dem Rückweg hielten wir dann noch an der Düne 45, diese ist nicht etwa 45m hoch, sondern sie liegt 45km vom Parkeingang entfernt. Ohne es zu wissen glauben wir, dass es auch schon eine Düne 40, Düne 35 oder Düne 50 gab, da es mehrere Einfahrten auf dem Weg in die Sossusvlei gab, die aber aktuell nicht befahren werden dürfen. Am unteren Ende der Düne entschieden wir uns doch noch eine Frühstückspause einzulegen. Der doch schon ausgetretene Grad lud Melanie ein ihn hinaufzulaufen. Ich war da in Anbetracht der bereits vorherrschenden Hitze nicht so scharf drauf. Lieber füllte ich die Reifen wieder mit der nötigen Luft für die Weiterfahrt.
Am Parkausgang wieder angekommen, besuchten wir noch einen kleinen Eis Stopp und es ging kurz darauf weiter zum nahegelegenen Campingplatz. Dieser hatte für jeden Camper eine kleine Holzhütte mit Dusche, WC und kleiner Kochnische. Der Pool war wie so oft sehr kalt. Auf den schattigen Liegen, lies sich dann bei der sengenden Hitze (38°C) der Nachmittag gut vertreiben. Gegen halb fünf machten wir uns auf gen Sossusvlei Desert Lodge, da wir hier für den Abend einen Rundflug gebucht hatten. Hier hatten wir uns selbst schon überlegt ob wir den nicht absagen sollen, da es trotz der Hitze kein schönes Wetter für einen Rundflug war. Der Himmel war ziemlich Wolkenverhangen. Dort angekommen wurde uns mitgeteilt, dass die beiden anderen Personen am Morgen abgesagt hätten. Wir aber den Flug für den doppelten Preis trotzdem machen könnten, was wir dann ablehnten. Zum Abendessen stand nun die Entscheidung aus, essen gehen oder Essen kochen bzw. grillen. Da ich irgendwie wenig Lust hatte selbst aktiv zu werden und der Wind etwas blies ging es heute zum Essen, in das Hotel in der auch der Anbieter für den nicht stattgefundenen Rundflug sein Domizil hat. Den Sonnenuntergang sahen wir uns allerdings noch am Campingplatz an, der trotz starker Bewölkung sehr schön war. Der Weg zum Essen war auch nicht sehr lang. Dort angekommen grinste der Herr an der Rezeption schon, wir waren uns wie wir noch dort waren sehr unschlüssig was wir machen möchten, er bot uns an einfach einen Tisch mehr decken zu lassen und wenn wir kommen ist’s schön, falls nicht macht‘s auch nichts. Das Buffet war sehr üppig. Besonders war aber der Hauptspeisenbereich. Hier konnte man an zwei Grills entweder Schwein, Rind oder Hähnchen auswählen. Am anderen neun verschiedene Wild Sorten. Darunter waren Springbock, Zebra, Oryx, Warzenschwein, Eland, Strauß, Kudu, Blessbock und die letzte fällt uns gerade nicht mehr ein. Ich hatte alles außer Springbock und Blessbock probiert, Melanie nur den Springbock nicht. Danach waren wir aber ziemlich dicke satt. Am Zeltplatz angekommen stellten wir fest das unser bereits aufgebautes Dachzelt zusammengeklappt war. Die Nachfrage bei unseren Nachbarn ergab, dass angeblich der Wind schuld daran gewesen sei und das es aber vorher schon sehr laut war. Dies liegt an dem Regenschutzdach das bei unserem Zelt oben drüber gespannt ist, dieses macht ziemlich laute Geräusche sobald der Wind geht. Wir mussten das so hinnehmen und stellten das Zelt wieder auf.
17.10. Sossusvlei – Solitaire – Swakopmund
Wer Michael Martin kennt, bzw. den richtigen Reiseführer dabei hat, dem wird empfohlen in Solitaire anzuhalten und sich dort ein Stück von Namibias bestem Apfelkuchen zu gönnen, was wir auch taten. Zusammen mit einer Tasse Kaffee ließen wir uns im Schatten den Kuchen schmecken. Der schon sehr gut war, aber ich kenn bessere – ich sag nur Hausbäckerei Kupfer ;-). Für Namibische Verhältnisse war er aber glücklicherweise nicht so süß. Um die Tankstelle und die Bäckerei herum standen wieder einige halb versandete, ziemlich heruntergekommene, alte amerikanische Autos, Laster und Traktoren die schöne Fotomotive boten. Die Straße von Sossusvlei nach Swakopmund wurde uns schon als eine sehr schlechte beschrieben. Wir hatten hier aber glück, da sie die Strecke zu großen Teilen kurz vor unserer Durchfahrt neu planiert hatten. Wir durchquerten zwei Pässe und teils schnell wechselnde Landschaften. Nach rund 300km erreichten wir die ersten Ausläufer von Walvis Bay, alles war sehr diesig, die Luft war hier recht voll von Sand. Dies legte sich aber auf den restlichen Kilometern nach Swakopmund, wobei auch hier nicht die Sonne schien. Wir bezogen unser Zimmer in der Pension d’Avignon. Nach einer kurzen Ruhepause gings ab in die Stadt nach Swakopmund. Dort buchten wir in der Touristeninformation eine Living Desert Tour, eine Bootstour von Walvis Bay aus und fragten einen Rundflug an der uns jedoch nicht zugesichert werden konnte. Nach dem Besuch der Touristeninformation hatten wir Lust auf einen Kaffee, wir hatten hier gelesen, dass es in Swakopmund die einzige Kaffeerösterei Namibias gäbe. Leider wurden wir darauf verwiesen das sie bereits um 17Uhr schließen würden, wie sehr viele Geschäfte in Namibia unter der Woche. Auf die Restaurants haben teils nicht viel länger als bis 21 Uhr auf. Die Waterfront und die Strandpromenade waren die nächsten Anlaufziele. Die Seebrücke Swakopmunds, die Jetty, ist nicht mehr die Originale, die erste wurde vom Wasser mitgenommen, die jetzige vor nicht allzu langer Zeit auch beschädigt, mittlerweile aber wieder komplett hergestellt. Am Ende der Jetty steht mittlerweile auch ein Restaurant. Beim Besuch der Jetty hatten wir kurz überlegt ob wir hinein gehen wollten, entschieden uns dann aber für The Tug. Der Wind blies auch in Swakopmund recht ordentlich, dementsprechend war die Brandung nicht von schlechten Eltern. Wir nahmen, hinter einer Plastikscheibe Platz und schauten uns den Sonnenuntergang bei einem Marula-Kaffee(leider war die Sahne schon sauer) und einem Bier an. Essen wollten wir an diesem Abend hier aber nichts. Das Brauhaus stand ganz oben auf der Wunschliste. Leider lag dieses nicht an dem Platz an dem wir es vermutet hätten. Da wir heute zu faul zum Laufen waren gingen wir zum uns empfohlenen Kückis Pub, allerdings ohne die ebenfalls empfohlene Reservierung. Als wir eintraten war der Laden bereits äußerst gut gefüllt. Wir ergatterten aber dennoch einen der letzten Plätze im Lokal. Für Melanie gab’s an diesem Abend Butterfisch, für mich ein Cordon Bleu, beides schon sehr gute Portionen. Nichts desto trotz bestellten wir uns vorab auch noch eine Portion Knoblauchbrot, die dann eigentlich doch zu viel war.
18.10. Swakopmund – Sossusvlei – Swakopmund
Da wir um acht Uhr abgeholt werden sollten für die Living Desert Tour, waren wir bereits um 7:45 Uhr beim Frühstücksraum. Das Frühstücksbuffet gab’s aber eigentlich erst ab acht. Da wir am Vorabend recht spät nach Hause kamen, konnten wir an der bis acht Uhr abends besetzten Rezeption nichts mehr sagen. Im Frühstücksraum saßen bereits zwei Personen, allerdings war die Tür verschlossen. Die Bedienung sperrte kurz auf, und antwortete auf die Frage ob wir auch schon frühstücken könnten, das nicht genügend Brot da sei (ca. 15 Scheiben Brot für 2 Personen). Wir durften dann doch. Pünktlich um acht klingelte es auch schon an der Türe. Bei der Living Desert Tour waren wir in Summe zu sechst plus Fahrer in einem älteren Modell des Toyota Land Cruiser. Auf der Straße Richtung Walvis Bay bogen wir nach einigen Kilometern nach links in ein Naturschutzgebiet ab. Auf bereits ausgefahrenen gings dann durch die Dünen. Es war schon lustig zu sehen das er vermeintlich irgendwo in die Wüste rennt und mit nem Salamander, nem Eidechsen oder auch ner Schlange zurückkommt. Das klappt zwar nicht immer, aber doch erstaunlich häufig. Das schönste Tierchen was wir an diesem Tag gesehen hatten war ein Gecko. Toll war auch das Chamäleon das er mit den zuvor gefangenen Tock-Tocki Käfern gefüttert hat. Zum Ende der Dünen gings noch in die Dünen zum Sandsurfing mit dem Auto. War schon lustig.
Während der Tour bekamen wir noch den Anruf das der Flug am Abend stattfindet, voraussichtlich aber nur mit vier Personen anstatt mit fünf, dafür wird’s aber auch ein wenig teurer. Abholung hierfür war uns für drei Uhr angekündigt. Da wir mit unserer Leiter vom Zelt seit der Sossusvlei ein Problem hatten war für heute Nachmittag aber auch angedacht dies reparieren zu lassen. Von der Living Desert Tour kamen wir um eins zurück. Ich fuhr deshalb direkt mit dem Auto zur Werkstatt. Hier wurde mir mitgeteilt das sie dies um zwei reparieren würden. Ich fuhr deshalb nochmal zurück in die Stadt und traf mich mit Melanie in der kleinen Kaffee Rösterei bei einem Kaffee und einem leckeren Wurstbrötchen mit hausgemachten Pesto. Zurück bei der Werkstatt war das defekte Plastikteil in fünf Minuten gewechselt. Was mich da aber doch verwunderte das sie beim Einbauen das Loch aufbohren mussten, in dem der Bolzen für die Leiter durchgesteckt wurde. Ich schaffte es mit gut Luft zurück zur Unterkunft zu fahren. Beim Warten auf den Abholservice kamen wir ins Gespräch mit einer der deutschsprachigen Angestellten. Sie erzählte einiges über die Jetty, die letzte Sturmflut usw. Beim zahlen des Fluges wurden wir informiert das wir nun doch zu fünft wären und somit der Flug gute 40€ billiger wird. Geflogen sind wir in einer älteren Cesna. Es war schon gscheit eng drin. Melanie und ich saßen in der zweiten Reihe. Wir hatten schon leichte bedenken, da trotz ganz schönem Wetter auch ordentlich der Wind blies. Während des Fluges hatten wir aber nur einmal etwas heftigere Schwankungen. Wir flogen von Swakopmund aus zum Kuiseb Canyon, der die Trennung zwischen Sand und Steinwüste darstellt. Dies konnte man dort auch toll erkennen. Weiter gings über die Namib Wüste Richtung Sossusvlei. Es war schon sehr interessant alles auch von oben zu sehen. Speziell beim Dead Vlei hatten wir gesehen das wir uns hier abermals tierisch verschätzt hatten. Zurück gings über die Skelettküste an Diamantmienenruinen vorbei, an zwei Schiffswracks und den Salzgewinnungsfeldern bei Walvis Bay. Über die hatte ein älterer Herr, wohl ein Österreicher dem Dialekt nach, schon vor Abflug einige Fragen gestellt.
Mehr folgt dann beim nächsten mal…..
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