Namibia – die vierte
24.10. Dolomite Camp (Etosha) – Okaukuejo Camp (Etosha)
Da dies abermals nicht die günstigste Nacht in unserem Urlaub war, entschieden wir diesmal etwas mehr von der Unterkunft zu haben und auszuschlafen. Gegen halb acht sind wir dann aufgestanden. Bis man dann fertig war und beim Frühstück war isses dann doch halb neun gewesen. Wie am tags zuvor gingen wir direkt zum oberen der beiden Restaurants. Am Vorabend wurde uns gesagt dass hier das Essen für die kleineren Gruppen serviert wird. Das Buffet war hier noch aufgebaut. Der Kellner meinte dann zu uns wir sollen bitte ins untere Restaurant gehen, da hier bereits zu sei. Am unteren waren noch drei Tische frei, die aber alle nicht gedeckt waren. Der dortige Kellner meinte dann wir sollen hoch zum anderen Restaurant gehen, da hier alles voll sei. Nach einer kurzen Diskussion durften wir doch im unteren Platz nehmen. Leider war hier der Obstsalat aus. Teller waren auch keine mehr da. Den Kaffee gab’s erst auf unser Bitten hin. Melanie fragte dann ob sie einen Teller haben dürfte. Der Kellner meinte nur dass sie aus sind, nach mehrmaligem Nachfragen konnte er sich dann aber doch noch durchringen ihr eine Untertasse zu geben. Kaum 10 min später saß er dann mit einem Teller voller Frühstücksachen an einem Nebentisch und mampfte die Sachen in sich rein. Während Melanie noch aß kam er vorbei und fragte ob er ihre Sachen abräumen dürfe. Da wir nach rund 40 min immer noch nichts von unserem bestellten Rührei sahen standen wir auf. Noch nicht an der Tür angekommen, kam dann einer der Kellner auf uns zu und meinte dass das Rührei noch käme, rund 10 min später war es dann auch da.
Es ging zurück aufs Zimmer, hier haben wir alles zusammengepackt und die Rezeption angerufen das uns ein Wägelchen die Sachen zum Auto bringt. Das Hotel lag auf einem Hügel, die Parkplätze waren gut einen km vom Zimmer entfernt. Nachdem wir bereits ca. 10 min am Weg standen kam dann das Auto, einem Golfauto sehr ähnlich, angefahren. Allerdings saß dort bereits eine Dame die meinte auf dem Rückweg nehmen sie uns mit. Es verging wieder einige Zeit bis das Auto das zweite mal vorbei kam, jetzt aber voll besetzt mit fünf Personen. So luden wir unsere schweren Gepäcksachen auf und liefen die Strecke, da wir schon leicht angesäuert waren, weitere Ärgerlichkeiten möchte ich lieber nicht aufführen. Da wir im äußersten Westen des Etosha Park nächtigten und die nächste Unterkunft sich in der Mitte des Parks befindet musste heute eine längere Strecke zurückgelegt werden. Zirka alle 10-15 km gab’s jedoch ein Wasserloch.
Am ersten Wasserloch lag ein Totes Tier in einiger Entfernung. Was es genau war konnten wir nicht wirklich klären. Es könnte jedoch ein kleiner Elefant, oder auch ein Nashorn gewesen sein. Wir entschieden uns eine Weile dort zu bleiben. Die Ferngläser erwiesen uns einen guten Dienst. In einiger Entfernung hinter dem Kadaver sah ich ein Tier das sich von uns entfernte. Der Gang war eigenartig, der bis fast bis zum Boden hängende Schwanz schwang komisch hinterher. Stopp – irgendwie sah das wie ein Löwe aus, mhh wir sind in Namibia, das könnte ein Löwe sein. Mit dem Fernglas nochmal in die Richtung geguggt – und da schau an was lag da unterm Busch im Schatten eine Löwin. Der Versuch einem älteren Ehepaar dies im englischen mitzuteilen funktionierte zwar, aber es machte den Anschein dass nur die Frau wohl wirklich einen Löwen gesehen hat. Wir konnten nach und nach noch einige weitere Löwen ausmachen. An dem Wasserloch tummelten sich ansonsten noch einige Zebras und noch ein paar kleinere Tiere, viel war sonst nicht los, denke das die Löwen Abschreckung genug waren. Bei den weiteren Wasserlöchern im westlichen Teil war nicht allzu viel los, somit konnten wir die heute geplanten rund 180 km relativ schnell zurücklegen. Am Ersten Wasserloch des östlichen Teiles sah es dann wieder besser aus. Eine kleine Herde Elefanten sowie Giraffen und Zebras waren dort, dazu eine größere Herde Gnus und auch hier wieder Springböcke. Da es mittlerweile deutlich nach Mittag war stieg auch die Hitze weiter deutlich an. An den Wasserlöchern wurde es durch den ausgeschalteten Motor immer ziemlich schnell warm im Auto. Nach einem kurzen weiteren Abstecher fuhren wir nach Okaukuejo. Nach dem Aufbau des Zeltes gings direkt zurück ans Wasserloch. Mit Karten und Getränken bewaffnet gings zum Wasserloch, einige ungewollte Umwege inklusive. Am Wasserloch war nicht allzu viel los. Ein paar Springböcke und in einiger Entfernung auch ein paar Giraffen. Eine Gruppe Personen englischsprachiger Herkunft gesellten sich zu uns. Nervten durch ihr permanentes Geschäker aber doch. Kurz vor Sonnenuntergang bog in einiger Entfernung ein Spitzmaulnashorn um die Ecke und näherte sich langsam dem Wasserloch. Schon vorher wurde uns mehrmals die Geschichte zum white und black rhino erzählt. Das white kommt vom englischen wide für das Breitmaulnashorn und war lediglich ein Verständnisfehler. Kurz nach dem Sonnenuntergang verließen uns dann auch die Nervensägen. Auch wir wurden langsam hungrig und begaben uns zurück auf den Zeltplatz. Für heute standen abermals Nudeln mit Tomatensoße auf der Speisekarte. Das Fleisch das in den Läden der Camps feilgeboten wurde entsprach leider nicht unseren Wünschen und wir hielten uns an altbewährtes. Die Soße war bereits fertig, die Nudeln kochten gerade, als ein Lautes Gebrüll unsere Aufmerksamkeit erweckte. Da zu diesem Zeitpunkt bereits Schakale durch das Camp zogen ging nur Melanie zurück ans Wasserloch. Nach ca. 15min kam sie wieder zurück allerdings waren es nicht wie erwartet Löwen die sich nun am Wasserloch aufhielten, sondern zwei Nashörner die miteinander kämpften. Rund zwei Stunden hatten sich die beiden Dickhäuter gegenseitig am Wasserloch in den nicht vorhandenen Haaren. Am Ende ihrer Auseinandersetzung waren acht Spitzmaulnashörner am Wasserloch vertreten. Platt fielen wir ins Bett, leider waren hier aber einige andere Tourigruppen sehr lange sehr laut.
25.10. Okaukuejo Camp (Etosha) – Halali (Etosha)
Heute ging es nach dem Aufstehen direkt Richtung Norden weiter. Wir wollten zu einem Aussichtspunkt auf die Salzpfanne. Auf dem Weg dorthin erblickten wir für einen kurzen Augenblick unsere erste nähere Tüpfelhyäne. Die Wasserlöcher an diesem Morgen waren bisher nicht so ergiebig was den Artenreichtum anbelangt. Da der Weg zur Salzpfanne eine Stichstraße war gings den gleichen Weg zurück. An der Stelle an der wir am hinweg die Hyäne gesehen hatten fuhren wir etwas langsamer. Aus einem Rohr das unter der Straße verlief blickte uns eine Hyäne direkt an. Eine zweite lief direkt vor uns auf die Straße und verkroch sich nach kurzer Zeit wieder im Rohr. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Okaukuejo fuhren wir los in Richtung eines Wasserloches an dem am Vortag ein Löwenrudel gewesen sein sollte. Kaum einen Kilometer aus dem Camp herausgefahren stand ein Auto am Straßenrand. Ich bremste ab und fuhr langsam zum parkenden Auto. Mit einer kurzen Handbewegung in Richtung Westen wies er uns den Weg in Richtung eines Löwenrudels. Auch von diesem hatten wir in einem der Tiersichtungsbücher gelesen. Dieses Rudel hatte am Vortag unter Zuschauern eine Giraffe gerissen, die unweit der Löwen lag. Immer wieder kamen Autos vorbei denen nun auch wir versuchten mitzuteilen dass ganz in der Nähe Löwen lagen (ca. 20-30m entfernt). An dem Wasserloch das am Vortag die Löwen beherbergte war nix los. Wir fuhren deshalb wieder zurück Richtung Okaukuejo, und statteten den Löwen noch einen kurzen Besuch ab. In Okaukuejo hielten wir abermals und gönnten uns einen kleinen Mittagssnack. Da auch an diesem Tage noch eine Wegstrecke von rund 80 km zurückzulegen war mussten wir uns langsam etwas in Richtung Halali orientieren, da nach Einbruch der Dunkelheit das Fahren im Park nicht erlaubt ist. Die Restlichen Wasserlöcher waren an diesem Tag wenig spektakulär. Halali erreichten wir gerade noch rechtzeitig um das Abendessen im dortige Restaurant, sowie einen geführten Nightdrive buchen zu können. Auch hier gab das Fleischregal des Supermarktes nicht allzu viel her.
Nachdem wir unseren Zeltplatz in Augenschein genommen hatten, uns einer kleinen Dusche unterzogen und das Zelt aufgestellt hatten gingen wir auch hier direkt zum Wasserloch und tranken dort abermals ein kleines Bier. An diesem Wasserloch war bis auf ein paar Perlhühner aber gar nichts zu sehen. Da wir am Abend bereits wieder ordentlich verplant waren blieben wir diesmal nicht bis zum Sonnenuntergang, sondern begaben uns auf nahezu direktem Weg zum Abendessen. Es war eines der besseren Buffets das wir in Namibia bekommen haben. Die Stunde zwischen Beginn des Abendessens und Abfahrt mit dem Night Game Drive war dennoch etwas knapp. Der Night Game Drive war nicht ganz so tierreich wie erhofft, allerdings haben wir hier Elefanten beim Fressen beobachten können, es war schon beeindruckend zu hören wie sie Äste von Bäumen abgebrochen haben. Das Highlight der Fahrt war jedoch eine Gepardin mit ihren vier Jungen, die sich nach unserer Einmischung in ihren entspannten Abend nur langsam aus dem Staub machten. Die gefütterten Ponchos die verteilt wurden, waren durchaus Sinnvoll, da es in dem offenen Jeep doch recht schattig wurde. Da es dann auch schon gegen elf war als wir zurück kamen gings auch heute wieder direkt ins Bett.
26.10. Halali (Etosha) – Namutoni (Etosha)
Wie so oft hat die aufgehende Sonne ihr nötiges dazu beigetragen nicht allzu lange im Dachzelt zu liegen. Nach dem verpacken des Zeltes ging es auch gleich wieder los auf Großwildjagd. Zwischen Halali und Namutoni, dem letzten Zeltplatz, lagen ca. 80 direkte Entfernungskilometer. Wie sollte es auch anders sein, fuhren wir auch an diesem Tag nicht den direkten Weg. Das im Dolomite Camp gekaufte Heft erwies auch bei der Routenplanung ganz ordentliche Dienste. In der Nähe eines Wasserloches kam uns ein größerer Camper entgegen, die Fahrerin deutete an das wir stehen bleiben sollen. Sie hatten sich verfahren, sie also Mutter und Tochter die offensichtlich aus der Schweiz kamen hatten nur eine ältere Version des vorher genannten Heftes und wussten nicht mehr wo sie sind. Nach einem kurzen Plausch gings weiter. An einer Weggabelung standen mal wieder ein paar Autos. Der Fahrer teilte uns mit das wohl im Gebüsch Geparden liegen sollen und ein Rino, das Rino konnte man sich denken, von den Geparden hatten wir nichts gesehen. Allerdings war dies in der Ecke an der wir in der Nacht die Geparde beim Night Game Drive gesehen hatten und war somit gar nicht mal so unwahrscheinlich. Auch heute gab es wieder einige Wasserlöcher an denen nichts los war.
Es plättet schon ziemlich den ganzen Tag im Auto zu sitzen und durch die Gegend zu gondeln, egal ob Fahrer oder Beifahrer. Wir nahmen uns vor nicht allzu spät in Namutoni aufzuschlagen. Auf dem Weg dorthin stießen wir abermals auf das das Auto des Pärchens das die Geparden und das Rino gesehen hatten. Diesmal hatten sie Löwen gefunden. In einiger Entfernung, ca. 20m lag ein, soweit ich das sagen kann, kleineres Rudel Löwen. Auch die beiden Schweizerinnen trafen wir hier wieder. Auf den letzten Kilometern Richtung Namutoni überquerte direkt vor uns ein einzelner Elefant die Straße, es sind schon beeindruckende Tiere. Beim Einchecken in Namutoni wurde uns erklärt das unser Zeltplatz storniert wurde weil wir uns nicht mehr gemeldet hätten. Als wir nach Namibia abreisten war der Campingplatz noch nicht fest gebucht, die drei anderen Camps hingegen schon. Allerdings hatte ich vor unserer Abreise noch eine E-Mail geschrieben mit dem Vermerk das wir ab dem 5.10. keine E-Mails mehr beantworten können und den Campingplatz auf jeden Fall fest buchen möchten. Die Bestätigung kam zwar zu Beginn unseres Urlaubes allerdings hatten wir uns auf diese nicht mehr gemeldet, im pdf stand im kleingedruckten das eine Rückmeldung bis 15.10. benötigt wird. Letztlich gings dann doch noch gut aus und wir bekamen noch einen Zeltplatz, einer anderen Gruppe wurde dies jedoch verwehrt. Wir buchten hier für den kommenden morgen noch einen Morning Game Drive. Der Rest des Tages war recht unspektakulär. Am Wasserloch von Namutoni war so gut wie nichts los. Das hatten wir auch bereits im Reiseführer gelesen. Die vielen Wasserlöcher außen rum trugen wohl auch dazu bei.
Bei der Überlegung heute zu grillen oder doch nochmal essen zu gehen war nach einem Blick in den Laden von Namutoni schnell eine Entscheidung gefällt. Wir gingen essen. Im „alten“ Fort gab es auch ein Restaurant, abermals mit Büffet. Geschmacklich war auch dieses ganz gut. Neben uns am Tisch saß ein älteres Österreichisches Ehepaar, wir kamen ein wenig ins Gespräch, erfuhren das sie eine Flugsafari gebucht hatten und es am nächsten Tag nach Botswana weiter ginge. Auf die gesehenen Tiere kamen wir auch zu sprechen, allerdings war hier die Dame sehr schnell sehr mürrisch. Wir ließen das weitere Gespräch dann auch bleiben. Der Abendliche Besuch des Wasserloches war wenig erfolgreich. Trotz des „ausgebuchten“ Zeltplatzes war der zu unserer Verwunderung sehr leer. Erfreulicherweise auch recht ruhig.
27.10. Namutoni (Etosha) – Waterberg
Der Morning Game Drive bedingte das wir doch mal wieder sehr früh aufstehen mussten. Kurz vor Sonnenaufgang gings hinaus in den noch von Dunkelheit umwobenen Park. Ich bin mir aktuell nicht mehr sicher ob es das erste Wasserloch war an dem wir bereits fündig geworden sind. Im Dunkeln lagen zwei Löwen unweit unseres Autos. Wir blieben eine Weile und beobachteten die beiden wie sie langsam munter wurden und zum Wasserloch trinken gingen. In einiger Entfernung liefen auch ein paar Tüpfelhyänen umher. Wir fuhren beim Morning Game Drive noch einige andere Wasserlöcher an. An einem Stand ein Camper mit festem Aufbau. Allerdings saß hier kein Mensch vorne im Auto. Der Guide meinte schon ob er sich jetzt Sorgen machen müsse. Beim langsamen heranfahren ans Auto stellte sich heraus, das die beiden wohl direkt am Wasserloch stehend das Auto verlassen haben müssen und sich zum Frühstück in den hinteren Bereich des Campers begeben hatten, naja man muss nicht alles verstehen. Ansonsten war der Morning Game Drive nicht allzu tierreich. Es war ja unser letzter Tag und da unsere Park Erlaubnis nur bis um eins rum ausgestellt war hatten wir heute nicht mehr ewig Zeit zum Herumfahren. Jedoch wollten wir dennoch einige Wasserlöcher anfahren die wir am Tag zuvor nicht mehr angefahren hatten. Es war auch nicht umsonst, am Nördlichsten Wasserloch an diesem Tag lagen direkt an einer Mauer zwei Löwen, ob es mehr waren konnten wir nicht sehen. Die Tiere die zum Wasserloch und von dort wieder weg wollten, waren leicht nervös. Man merkte richtig dass auch sie die Löwen bemerkt hatten. Zu guter Letzt gings noch an das Wasserloch an dem wir beim Game Drive bereits die Löwen gesehen hatten. Auch hier wurden wir nicht enttäuscht. In nicht einmal 15m Entfernung lagen nun nicht nur zwei sondern ein Rudel von ca. 10 Löwen im Schatten friedlich schlafend, gähnend und faulenzend. Leider hatten wir an diesem Tage kein Glück mit den Elefanten, die wollten sich einfach nicht von uns verabschieden.
Unser nächstes Ziel stand schon fest, es war der Waterberg. Von einem gewissen Hunger getrieben machten wir noch halt in einer kleinen Stadt, der Name mag mir gerade nicht einfallen. Laut Reiseführer eine der wenigen sehr Blumenreichen Städte Namibias. Unsere erste Anlaufstelle hatte leider geschlossen. Bei der zweiten hatten wir mehr Erfolg, als kleine Mittagsmahlzeit gab es für uns ein Schnitzel mit Kartoffeln das wir uns teilten, wie sich herausstellte eine gute Entscheidung da es eine ordentliche Portion war. Die Weiterfahrt ging recht zügig da ein Großteil der Straßen entweder geteert oder in einem sehr guten Zustand war. Lediglich auf einem Teilstück bremsten uns die vielen zu öffnenden Tiergatter. Am Waterberg hatten wir vorsorglich mittags noch angerufen und nachgefragt ob denn noch ein Plätzchen für uns frei wäre. Dort angekommen wusste die nette Dame nichts davon, aber es war noch ein Plätzchen frei für uns. Wir kauften bei ihr auch gleich noch unser Grillfleisch, ein wenig Oryx. Auch fragten wir nach ob sie auch etwas Gemüse verkaufe da wir, es war ja Sonntag, auf dem Weg keinen offenen Supermarkt gefunden hatten. Sie versprach uns was zu organisieren. Der zum Campingplatz gehörende Pool war schön in der Landschaft gelegen. Die Abkühlung kam uns an einem abermals sehr warmen Tag nur gelegen.
Wir bekamen kurz nach Sonnenuntergang dann auch eine „kleine“ Gemüselieferung, genug für eine ganze Kompanie wurden uns Gelbe Rüben, Brokkoli, Blumenkohl und Kartoffeln gebracht. Wir waren Dankbar aber auch etwas überfahren wegen der Menge. Wir versuchten also unser Glück und entschieden uns nur die Kartoffeln zu kochen. Leider war das Abendessen nicht sonderlich gut, das Fleisch war irgendwie nicht wirklich toll, die Kartoffeln schmeckten ziemlich komisch. Da wir noch eine Flasche Rotwein und einiges an Bier im Kühlschrank hatten ging es also an die Restevernichtung, das Ende des Urlaubs kam ja immer näher. Es war ein feucht fröhlicher Abend. Ich versuchte mich zu späterer Stunde noch ein wenig am Sterneknipsen. Das Feuer welches wir auch zum Grillen verwendet hatten wollte aber irgendwie nicht so richtig brennen. Unser Auto stand auch leider etwas ungünstig, weshalb das Dachzelt etwas eingeräuchert wurde.
28.10. Waterberg – Mount Etjo
Nach dem Frühstück sahen wir die nette Empfangsdame und fragten ob wir ihr das restliche Gemüse geben dürfen da wir es nicht mehr wegbekommen würden, sie nahm es dankend an. Weiter gings heute Richtung Mount Etjo. Melanie laß noch ein wenig im Reiseführer und war sich nicht mehr so sicher ob wir doch das falsche gebucht hatten und nicht doch lieber nach Okonjima hätten gehen sollen. Am Mount Etjo angekommen fiel zuerst das riesige Eingangstor auf. Man musste klingeln bevor das Tor geöffnet wurde. Wir hatten hier bereits von daheim aus für abends eine Geparden- wie eine Löwenfütterung gebucht. Wir klärten ab wann die entsprechenden Fütterungen sind und entschieden uns auch an diesem Abend essen zu gehen. Da wir bei der Ankunft ziemlichen Hunger hatten, fragten wir ob es denn noch eine Möglichkeit gäbe eine Kleinigkeit zu bekommen. Nach gut einer dreiviertel Stunde rief man uns und führte uns in den Frühstücksraum. Dort war ein kleines Büffet aufgebaut, mit Salat, Ananasecken und paniertem Impala, es war sehr sehr lecker und machte Lust auf das Abendessen.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit nichts tun. Um fünf gings dann zur Geparden Fütterung. Wir waren zu fünft zuzüglich des Fahrers. Das Geparden Gehege war nicht allzu groß. Die Mutter und ihre nahezu ausgewachsenen Kinder (ca. 8 Jahre alt) entdeckten uns schnell. Der Junge fauchte uns immer wieder an und täuschte an in unsere Richtung zu springen, war schon irgendwie ein komisches Gefühl. Unser Fahrer stieg ruhig aus dem Auto aus. Brachte in aller Seelen Ruhe ein halbes Warzenschwein in Position und setzte sich wieder ins Auto, kaum geschehen waren die Geparden auch schon zur Stelle und machten sich ans fressen. Im Umkreis sammelten sich immer mehr Geier in den Baumkronen, bis zu 10 Stück saßen auf dem einen Baum. Die Geparden nagten das Fleisch was am Knochen war aber ziemlich gut ab. Die Geparden Mutter scheuerte einem ihrer Kinder kurz bevor sie ging noch eine und verschwand im hohen Gras. Wieder in der Lodge angekommen warteten wir dann aufs Abendessen. Ans Wasserloch hatte sich ein Elefant verirrt, wir konnten uns also doch noch von den Dickhäutern verabschieden. Es wurden alle Gäste gemeinsam in den Speiseraum gebracht. Dieser war sehr Geschmackvoll gemacht. Hier hab ich auch das erste Mal das eigentliche Nationalgericht Namibias gegessen, Maisbrei der mit Käse überbacken war, ist gar nicht mal so schlecht gewesen. Was ich nicht so lecker fand war die Oryx Bratwurst. Der Rest war auch wieder sehr gut.
Als alle mit dem Essen fertig waren gings dann auch gleich zur Löwen Fütterung. Wir wurden gebeten dort bitte still zu sein, Fotografieren mit Blitz war erlaubt. Wir stiegen auf ein eigenwilliges Gefährt, irgendwie sah es aus als hätte man einem Auto die Karosserie weggenommen, anschließend über die Räder ein großes Blech gelegt noch ein paar Wände dran, Sitze und ein Dach drauf – fertig. Gegenüber der eigentlichen Einfahrt zur Lodge ging es auf ein Grundstück, da es bereits sehr dunkel war konnte man nicht mehr als den von den Scheinwerfern erhellten Bereich sehen. An einer Holzpfostenwand (vielleicht 3m-4m hoch) blieben wir stehen. Man konnte ein kleines Loch, auch als Eingang zu bezeichnen erkennen. Durch diese Öffnung ging man in eine vielleicht 1,80m hohen Betontunnel mit einer Runden Decke. Nach gut 10m zweiten im 45 Grad Winkel nach Links und Rechts zwei ebenfalls rund 10m lange Gänge ab mit einfachen Bänken ab. Zwei ca. 20 cm hohe vergitterte Sehschlitze sollten die Sicht nach außen ermöglichen. Nachdem kurzzeitig Ruhe eingekehrt war wurde das Licht im oberirdischen Tunnel ausgeschaltet und das Licht außen ging an. Es stürmten auch gleich neun Löwen heran. Ich hatte gar nicht gesehen worauf sie sich stürzten. Erst im Laufe der Zeit konnte man erkennen dass es wohl ein Teil einer Giraffe war. Die Löwen machten ihrem Namen alle Ehre, waren laut, ungezähmt, es war ein heftiges Erlebnis. Ich konnte nicht mit Gewissheit sagen ob an unserer Katakombe eine Tür war. Während der Fressorgie der Löwen war mir alles andere als wohl, irgendwie hatte ich ein wenig Angst um mein Leben. Dazu kam das die Italiener die dabei waren die ganze Zeit gebabbelt haben, und das in einer Lautstärke. Im Nachgang haben wir uns auch mehrmals über dieses Erlebnis unterhalten. Ich würde so was nicht nochmal mit machen. Einer der wenigen positiven Aspekte ist das man mitbekommt wie Löwen abgehen wenn sie denn was zu fressen wollen, sie sind eben keine kleinen lieben Katzen sondern richtige Bestien. Der Weg zum Zeltplatz, zwei Grundstücke weiter und der Aufbau des Zeltes waren an diesem Abend kein Spaß. Hätten wir die Möglichkeit gehabt und die Rezeption wäre bei unserer Ankunft in der Lodge noch offen gewesen hätten wir uns an diesem Abend doch noch ein Zimmer genommen.
29.10. Mount Etjo – Windhoek
Wir hatten zum Abschluss noch einen Morning Game Drive gebucht. Hier trafen wir auch wieder die Italiener, es war trotzdem ein schöner Ausflug. Es gab viele verschieden Antilopen zu sehen, Adler, Flusspferde und vieles mehr. Einer der Höhepunkte war das wir auch noch zwei Breitmaulnashörner aus nächster Nähe getroffen haben. Bereits auf dem Rückweg lief uns dann ein letztes Mal ein Elefant vors Auto. Melanie wollte noch einmal Schotterpiste fahren, die rund 60km zur Teerstraße waren auch in einem sehr guten Zustand und man hätte hier nochmal schön fahren können, wären da nicht zwei deutsche Damen gewesen die geschlichen sind wie noch was. Die Strecke ließ es aber leider auch nicht zu großartig zu überholen. Auf dem Weg Richtung Windhoek kamen wir auch noch an einer bekannten Biltong (getrocknetes gewürztes Fleisch) Metzgerei vorbei. Wir ließen es uns nicht nehmen und kauften ein wenig was ein, ohne es vorher probiert zu haben.
Unser Hotel für die letzte Namibische Nacht lag etwas außerhalb des Stadtzentrums. Auch heute war es wieder richtig heiß. Nach der Grundreinigung unseres Autos und dem sauberen Verpacken unserer Sachen legten wir uns noch ein wenig an den Pool und schrieben die letzten Karten, mal wieder auf den letzten Drücker. Für unser Abendessen konnten wir uns nicht entscheiden. Der Reiseführer empfahl jedoch für einen Sundowner zur nicht weit entfernten Heinitzburg zu gehen. Diese war Fußläufig ca. 500m entfernt. Zum Sonnenuntergang genossen wir dort unsere Cocktails. Da uns das Ambiente sehr gut gefiel und wir wenig Lust hatten durch halb Windhoek zu tingeln fragten wir ob wir auch was essen könnten. Nach kurzer Rückfrage bekamen wir einen Tisch. Die Heinitzburg ist wohl bekannt für ihren gut sortierten Weinkeller, der laut Beschreibung der beste Namibias sei. Wir gönnten uns an diesem lauen Abend eine Flasche Rose Wein, der Preislich mit rund 15€ zu Buche schlug, einer der billigeren. Die Bedienung schaute etwas komisch als wir diesen bestellten. Es gab für Melanie an diesem Abend nochmal Wild, ich glaube Oryx und Springbock, bin mir da aber nicht mehr ganz sicher. Für mich gab’s ein Steak im Speckmantel, war äußerst lecker alles. Wir trauten uns nicht über die Teller hinweg zu essen, da doch alles recht fein war. Da wir aber doch gerne vom anderen probieren wollten zweckentfremdeten wir die Vorspeisentellerchen und machten unseren Austausch über diese. Wir genossen unseren letzten Abend. Als es ans Zahlen ging fragte uns die Bedienung wie wir denn hier wären. Als sie hörte das wir gelaufen wären und auch vor hätten zum Hotel zurück zu laufen meinte sie das wir unsere Handtaschen dicht bei uns halten sollen und schnell heimlaufen sollen. Auf dem Heimweg lief uns fast niemand über den Weg und wir kamen wohl behalten an.
30.10. Windhoek – Flughafen Windhoek
Nach dem Frühstück räumten wir unsere Sachen noch ins Auto und durften es im Hof des Hotels stehen lassen. Da wir bisher noch nichts von Windhoek gesehen hatten ging es jetzt noch darum diese Lücke auf unserer Namibia Abhakliste zu erledigen. Eine wirklich schöne Stadt ist Windhoek jedoch nicht. Wir entschlossen uns den Tag mit mehreren Kaffeepausen zu entschärfen. Die erste Anlaufstelle war ein Laden in dem viele Leute ihre eigene Verkaufsfläche hatten und dort ihre Sachen anboten, ein bisschen wie die Fachmarie oder Dawanda. Im ersten Stock war ein Kaffee in dem wir einige Zeit verbrachten und die wirklich letzten Karten schrieben. Am Ende hatten wir noch eine übrig. Nachdem Melanie bereits angefangen hatte diese an uns zu schreiben kamen wir auf die Idee das jeder dem anderen eine Urlaubs Karte schreiben könnte was wir dann auch taten. Nach dem Kauf einiger weiterer Souvenirs gings dann mit dem Stadt anguggen weiter. Ich hatte meine Große Fototasche umhängen und an einer belebten Straße ist dann was Komisches passiert – muss aber nichts gewesen sein. Ich lief ein kleines Stück vor Melanie und hielt an um auf sie zu warten. Als ich mich umdrehte stand jemand direkt hinter mir und blieb auch stehen. Lief dann langsam an mir vorbei musterte mich von oben bis unten, blieb ein Stückchen weit von mir entfernt stehen und schaute die ganze Zeit zu mir. Als ich los lief, lief er auch wieder los. Dies wiederholte sich noch ein- zweimal bis ich ihn dann überholte. Mir war bei der ganzen Sache nicht wirklich wohl und wir wechselten die Straßenseite und bogen von der Straße ab. Er folgte uns nicht. Nachdem wir den Tintenpalast von außen angesehen hatten, an der Christuskirche vorbei liefen, an der uns ein Parkwächter ansprach und Geschichten erzählte was denn alles mit ihren Nationalmuseum schief lief gaben wir unsere Postkarten bei der Post ab. Die Anschließende Kaffeepause war Getränketechnisch leider ein Reinfall. Da es nun schon deutlich nach Mittag war und wir noch am Bahnhof vorbei wollten mussten wir uns ein klein wenig beeilen. Am Bahnhof stand eine kleine Schmalspur Dampflok ein Güterwaggon von 1918 hergestellt von der Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg und noch einige andere Loks. Der Rückweg zum Hotel war dann doch länger als gedacht und wir kamen jetzt etwas unter Zeitdruck da wir noch tanken mussten und eigentlich nen Amarula Likör sowie ein wenig Bier mit heimnehmen wollten.
Ich setzte Melanie am Einkaufszentrum in dem wir am ersten Tag schon eingekauft hatten ab, da im Reiseführer stand das man hier auch noch Naraöl bekäme und fuhr zur Tankstelle. Zurück am Einkaufszentrum erzählte mir Melanie das sie weder Amarula noch ein Naraöl bekommen hätte und auch nur Bier in Flaschen. Da uns die Zeit davon lief fuhren wir zur Autovermietung. Dort angekommen wurde unser Auto auf Herz und Nieren untersucht, sie haben aber nichts gefunden. Der kleine Nachtank Zwischenstopp war was das Bier und den Amarula anbelangte leider auch nicht erfolgreich. Bei der Endgültigen Übernahme des Autos wurden uns dann aber noch die defekten Teile der Leiter in Rechnung gestellt. Dies hinterließ einen faden Beigeschmack da wir für richtig viel Geld eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt abgeschlossen hatten. Uns hier dann aber erzählt wurde das dies nicht mit abgedeckt sei. Nach kurzer Diskussion zahlten wir und wurden anschließend zum Flughafen gefahren.
Auf dem Weg zum Flughafen erzählte uns der Fahrer das der entflohene Häftling den sie an unserem ersten Tag in Namibia gesucht hatten, am selben Tag in einem Auto an einer Polizeikontrolle geschnappt wurde. Er meinte das der sein Gehirn an den Gefängnismauern abgegeben haben muss, da er es ja immerhin aus dem Gefängnis geschafft hatte, dann aber zu blöd war Windhoek auf einem anderen Weg zu verlassen als den überwachten Straßen. In der Schlange zum Schalter hatten wir noch eine Angenehme Unterhaltung mit ein paar Deutschen Urlaubern. Leider war es uns auf dem Rückflug nicht vergönnt Plätze mit viel Beinfreiheit zu bekommen. An der Sicherheitskontrolle wurden wir darauf hingewiesen das wir noch Flüssigkeit im Rucksack haben. Der Groschen viel sofort, wir hatten vergessen die zwei Flaschen Bier ins normale Reisegepäck zu stecken. Da es zum dort lassen zu schade war fragten wird die beiden Sicherheitsbeamten ob wir hier gleich das Bier noch trinken dürfen. Da sie nix dagegen hatten genossen wir die beiden Biere in wenigen Minuten. Leicht angedüdelt gings weiter zum Sicherheitsbereich. Dort kauften wir noch für die restlichen Dollar Tourischnickschnack.
31.10. Flughafen Frankfurt – Nürnberg
Nach über 10h Flug und weiteren 3 1/2h Zugfahrt kamen wir wieder in Nürnberg an. Endlich wieder daheim.
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